Inzwischen sitze ich weit weg von Berlin auf der Weide und sortiere meine Eindrücke.
Ja, es war eine tolle Veranstaltung - viele gute Gespräche mit Partnern und potentiellen Kunden sowie interessante Vorträge.
Was aber nehme ich mir für meine Arbeit und meine Kunden mit? Wie kommen wir zu einer spürbaren Unterstützung bzw. Entlastung für Pflege und Medizin durch den Einsatz von IT?
Fördermittel müssen nicht immer ein Segen sein…
Das #KHZG schafft viele Möglichkeiten, doch ohne begleitende Strukturen 4 Mrd. EUR in den Markt zu pumpen, halte ich inzwischen für kontraproduktiv. Welchen Sinn hat es, einzelne Fördertatbestände zu erfüllen, wenn der Gesamtprozess nicht betrachtet wird? Wo bleibt bspw. die Patientenzentrierung, wenn plötzlich jede Klinik ihr eigenes Portal baut?!
Einen nicht ganz neuen, positiven Gegenentwurf dazu sehen wir im Freistaat. 110+ Kliniken, 50+ Träger unter einem Dach am Weg zu einem gemeinsamen Gesundheitsportal. Ein spannender und harter Prozess, den man im Auge behalten wird.
Datensouveränität
Dass Daten allgemein und Gesundheitsdaten im Speziellen einen großen Wert haben, ist nicht neu. Durch die hohe Dynamik am Markt ist es umso wichtiger, Herr über die eigenen Daten zu sein. Nicht in Silos mit den jeweiligen Applikationen verschmolzen, sondern standardisiert und entkoppelt von den wechselnden Produkten (Stichwort #FHIR), um dynamisch auf den Softwaremarkt reagieren zu können und das Potential moderner Technologien wie – es muss sein – #KI nutzbar zu machen.
KI kann vieles, aber nicht alles
Natürlich kommt man an praktisch keinem Stand am Thema KI vorbei. Im offenen Gespräch mit Herstellern lässt sich aber gut erkennen, wo wir stehen. Die Technologie ist dem Menschen klar überlegen, wenn es bspw. darum geht, Muster in großen Datenmengen zu erkennen oder Prognosen zu erstellen. Wenn kritisches oder abstraktes Denken gefragt ist, oder Intuition und Empathie notwendig sind, haben wir aber unsere Daseinsberechtigung noch nicht ganz verloren.
Unterstützende Gesetzgebung ist wichtig
#DSGVO, #Digital Services Act, #GTelG, #EHDS … sind notwendige und wichtige Regelwerke, die wir zum Schutz unserer persönlichen (Gesundheits)Daten benötigen. Sie sollen aber auch einen Rahmen geben, der es uns ermöglicht, innovative Services im Gesundheitswesen anzubieten. Der europäische Gesundheitsdatenraum, der mit seiner Opt-out Möglichkeit dem Patienten die Wahl ermöglicht, gleichzeitig aber auch den Rahmen für Secondary Use von Gesundheitsdaten absteckt, ist aus meiner Sicht ein Schritt in die richtige Richtung.
Wer es bis hierhin geschafft hat, ist herzlich eingeladen zu kommentieren/diskutieren bzw. seine DMEA-Eindrücke mit mir zu teilen.